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11.10. Karl Adrian: Volksspiele

Karl Adrian (Ulrike Kammerhofer-Aggermann)

11.10.1. Kommentar von Ulrike Kammerhofer-Aggermann

Im Kapitel C „Volksspiele“ seines Buches bringt Karl Adrian:

53 „Spiele beim Abdreschtanz“ (S. 234–266), die sich häufig auf Handwerke, Tätigkeiten, Feiertage wie Vorkommnisse des ländlichen Jahres beziehen.

Elf „Holzknechtspiele aus dem Salzburgischen“ (S. 266–270) bringen Unterhaltungen einer Berufsgruppe, die ein zeitweilig, teilnomadisches Leben führte und dabei im engsten Kreis der Arbeitskollegen unter sich blieb.

Weiters „Abtenauer Spiele“ (S. 270 f.) ohne konkrete Spielanleitung sowie 31 „Lungauer Volksspiele“ (S. 271–282), die im Wesentlichen Spiele einer Hausgemeinschaft oder Nachbarschaft sind und zur täglichen Muße zählten.

Die vier „Eierspiele in der Osterzeit“ (S. 283–285) bringen wir im Zusammenhang mit den Osterbräuchen.

Weiters folgt „Das Wasserstechen auf der Salzach“ (S. 287–289), ein Geschicklichkeitsspiel, das mit Zillen gespielt wurde und großes Können im Umgang mit Booten, Rudern sowie dem eigenen Gleichgewicht erfordert und für das beste Schwimmkenntnisse notwendig sind. Es ist eindeutig als öffentliche Geschicklichkeitsdemonstration der Berufsgruppe der Schiffer zu erkennen.

Danach folgen „Kraftspiele“ (S. 289–311) von Nummer 1. Ranggeln, 2. Fingerhakeln und Faustschieben bis Nummer 15. Purosselspringen. Sie gehören zu den Kampf- und Rivalitätsspielen der Männer.

Weiters die „Laufspiele“ (S. 311–319): „Das Eisschießen“ (S. 319–325) und eine Fülle von Winterspielen auf dem Lande, wie etwa „Das Plattenschießen“, das „Boanschlittenfahren“ oder „Das Kracheislaufen in Mattsee“ und weitere (S. 325–333); also Spiele, die zu bestimmten Jahreszeiten und unter besonderen Wetterbedingungen gespielt werden konnten und in der weniger arbeitsintensiven Winterzeit der Erholung dienten.

Dem „Kartenspiel“ [4057] sind die Seiten 330–333, gefolgt vom „Paschen“ (S. 333) und dem „Kegelscheiben“ (S. 333–339) gewidmet. Das „Strohschießen“ der Zimmerschützen-Gesellschaften (S. 339–340) beendet das Kapitel „Volksspiele“.

Aus der Aufstellung wird vor allem ersichtlich, dass Spiele ein ganz wesentlicher Faktor der Freizeitbetätigung waren, dass sie Arbeitsruhe sowohl im Alltag als auch an Feiertagen und Festen ebenso prägten wie den Jahrlauf. Sie waren in den Alltag verwoben, daher hatten auch Arbeitsabschluss, Festtage und Jahreszeiten ihre eigenen Spiele; und auch bestimmte Berufsgruppen, wie die Holzknechte, entwickelten ihren Lebensbedingungen adäquate Unterhaltungen. Geschicklichkeit und Schlagfertigkeit kennzeichnen diese Spiele zuallererst und diese Forderungen machen sie für heutige Zeiten als Jugend- und Freizeitspiele ebenso attraktiv. Von hohem pädagogischem Wert sowie auch von flexibler Einsatzmöglichkeit an diesen überlieferten Spielen ist, dass sie mit wenigen, oft provisorischen Behelfen auskommen. Das heißt, ein paar Notizzettel, Stöcke oder Gefäße genügen, um über einen reichen Schatz an Spielen zu verfügen.

Wie Adrian selbst schreibt, sind aber nicht nur Witz, sondern auch Hinterlist und Bosheit, Spott und soziale Kritik vielfach Bestandteil der Spiele. Gelacht wird meist über den Schaden der Verlierer, so wie „der Volksmund“ sich ja auch gerne und ohne nachzudenken über Mängel und Probleme anderer auslässt. Eine Haltung, die heutiger Erziehung und heutigem Sportverständnis sowie der Einübung in faires, partnerschaftliches Verhalten nicht mehr entspricht. Das gilt es – auch im Zusammenhang mit Traditionsbewusstsein – zu bedenken. Nicht alles, was aus der Geschichte auf uns kommt, ist „gut“ und „richtig“, vielfach bedarf es auch einer aus heutigem Lebens- und Menschenrechtsverständnis entwickelter, kritischer Korrekturen.

Karl Adrians Kritik an der Änderung der Verhältnisse sowie dem Eindringen fremder Elemente entspringt dem damaligen Geist des Heimatschutzes und dem Bedürfnis nach der Reorganisation einer ständischen Gesellschaft als Garanten einer „heilen Welt“.

11.10.2. Karl Adrian: Volksspiele[4058]

Wir geben nun im Folgenden die Einleitung von Karl Adrian und eine Auswahl der von ihm verzeichneten Spiele wieder. Spiele, die wir nicht näher ausführen, sind nur im Titel genannt, um die Übersicht vollständig zu halten.

11.10.2.1. Spiele beim Abdreschtanz[4059]

Zu den beliebtesten Unterhaltungen des Landvolkes gehören unstreitig die Abdreschtänze, in manchen Orten auch „Drischleg“ genannt. Diese Feier hängt in der Regel mit dem Tag zusammen, an dem der Bauer mit dem Dreschen fertig wird, oder ist, wenn dieser aus irgend einem Grunde nicht dazu geeignet erscheint, an einem der nächsten Tage darauf. Die meisten Spiele sind entsprechend der Urwüchsigkeit des Volkscharakters ziemlich derb und schließen die Absicht ein, den Uneingeweihten oder auch den Dümmeren aufsitzen zu lassen, ihn „anzuschmieren“, wie das Volk in solchem Falle zu sagen pflegt. Nicht überall erscheint das Spiel in den gleich derben Formen, dort aber, wo dies der Fall ist, wird bezeichnenderweise die Stube bis auf die Bänke vollständig ausgeräumt, denn das Aussehen derselben ist am nächsten Tage unbeschreiblich. Der Verfasser hat sich erlaubt, auch Spiele aufzunehmen, die im ehemaligen Salzburger Anteil Bayerns in der Gegend von Surheim, Laufen, Waging, Tittmoning Sitte sind, und glaubt dies damit zu begründen, daß dieses Gebiet durch Jahrhunderte hindurch, fast von den Zeiten des heiligen Ruperts bis zum Jahre 1816, salzburgischer Boden war und sich hier die Eigenart des Salzburger Flachländers am besten erhalten hat. Für diese Spiele wurde beim Schluß der Beschreibung die Abkürzung „Salzburger Anteil“ gewählt; zudem wird bemerkt, daß sämtliche angeführte Spiele nach Mitteilung von Persönlichkeiten, die sie zum Teil selbst mitgemacht oder wenigstens gesehen haben, geschildert wurden.

Der Verlauf eines Abdreschtanzes bei einem wohlhabenden Bauern im Norden des Flachgaues ist ungefähr folgender:

In früherer Zeit, wo man alles Getreide noch mit der Handdrischel ausgedroschen hatte und das Getreide, das während des Tages vom Stroh getrennt wurde, erst nach dem Abendessen oftmals bis 9 und 10 Uhr nachts von den gleichen Arbeitern zum Verkaufe fertig geputzt werden mußte, war die Mühe und Plage gewiß keine geringe. Der Bauer bezeigte daher den Dreschern seine Anerkennung dadurch, daß er beim Ausdreschen jeder Getreideart seine Bäuerin beauftragte, Krapfen zu backen, und wenn es gut ausgefallen war – hauptsächlich beim Weizen, – etwa gar noch Hasenöhrl und Strauben dazu; auch eine größere Portion Fleisch als gewöhnlich war zu Mittag für jeden Arbeiter vorgesehen. So soll sich beim allgemeinen Dreschschluß, das ist bei der wirklichen Drischleg, nebst dem Hauspersonal auch die ganze Nachbarschaft über die glückliche Fechsung und das zufriedenstellende Ergebnis der mühevollen Arbeit freuen.

Schon die Morgensuppe verrät durch ihre außergewöhnliche Reichhaltigkeit den Freudentag. Zur Jause gibt es Bier, ebenso mittags feine Knödl, Fleisch über Bedarf, mit zweierlei Gemüse, Krapfen und Bier, nachmittags zur Jause auch wieder Bier und ein Stückchen Geselchtes dazu, endlich abends zieren dann Leber= und Blutwürste und Braten den Tisch, welchen meist das am Vortage aus Anlaß dieses Festes gestochene Schwein liefert. Ist die Mahlzeit vorüber, so erscheint jener merkwürdige Gast, den wir am andern Orte beschrieben haben, nämlich die „Habergeiß“.

Inzwischen hat sich auch der eigens bestellte Musikant mit der Klarinette oder mit der Ziehharmonika eingefunden und noch während des Schlusses mit der Habergeiß kommen schon verschieden maskierte Paare und tanzen munter im Kreise herum. Da erscheint eine alte Kartenaufschlägerin in fast furchterregendem Kostüm und will ihr Geschäft ausüben, nebstbei hat sie auch alle möglichen Kräuter und „Geister“ zu verkaufen, die meist nur aus Sägemehl, Heu, Stroh, Wasser u. dgl. bestehen. Auch der Drehorgel= und Guckkastenmann findet sich ein und unterhält die Anwesenden mit seinen Witzen. Ein paar handfeste „Gendarmen“ kontrollieren, verhaften und führen die ganze Gesellschaft ab, da sie keine ortspolizeiliche Erlaubnis zur Vorführung ihrer Künste besitzt. Bei dieser Verhaftung und den unternommenen Durchbruchsversuchen fehlt es nicht an reichlichem Lachstoff. Nachdem noch weiter verschiedene Masken und ähnliche Gaukler, wie Bärentreiber, Schleiferleut, Riesendame usw. sich abgelöst haben, verlieren sich allmählich die letzteren, nicht ohne sich vorher an einem vom Bauern gereichten, kräftigen Schluck Bier gestärkt zu haben, in einem abgelegenen Winkel des Hauses, um sich dort umzuziehen und hierauf in ihrer gewöhnlichen Gestalt wieder zu erscheinen. Etwas gedrückt kommen diejenigen hervor, welche sich bewußt sind, daß sie als Masken erkannt wurden, denn sie können dem Spotte der Anwesenden nicht entgehen; um so stolzer sind die Nichterkannten. Bald verschwindet jegliche Kritik; die Mutter sucht ihre Kinder zusammen und schafft sie zu Bette und ein fröhlicher Tanz bei Bier und Brot entwickelt sich. Nachdem einige Touren getanzt wurden, beginnen die üblichen Unterhaltungsspiele.

Den Anfang derselben bildet meistens das Stockschlagen; welche und wieviel Spiele gemacht werden, hängt natürlich von den örtlichen Verhältnissen ab.

1. Stockschlagen. (S. 236–237)

Eine dralle Dirne nimmt auf einem Stuhle Platz und ein Bursche verbirgt, gebückt stehend, seinen Kopf in ihrem Schoß – „einhalten“. – Einer der im Halbkreise aufgestellten Bursche tritt vor und schlägt wuchtig auf jenen Körperteil, der zur Empfangnahme solcher Dinge geschaffen ist. Mit raschem Ruck dreht sich der Geschlagene um und sucht den Übeltäter zu ertappen. Das ist nicht so leicht, denn alles drängt vor, er und seine Spießgesellen schneiden die unglaublichsten Grimassen, um ihn irre zu führen. Rät er falsch, so muß er sich noch einmal zur Zielscheibe hergeben, im anderen Falle muß der Erratene an seine Stelle treten. Ein zart Besaiteter wird jede Teilnahme an diesem Spiel im Hinblicke auf die Qualität der Hiebe dankend ablehnen. (Anif.)

2. Esel, wer reit? (S. 237)

Beim Eselreiten nimmt einer die gleiche Stellung wie beim Stockschlagen. Ein Zweiter setzt sich auf seinen Rücken und fragt: „Esel, wer reit?“ Errät er den Namen des Reitenden, muß dieser an seine Stelle und das Spiel geht wieder von vorne an. Errät er ihn nicht, steht ein Dritter mit dem Kopf am Ersten an. Der Erste wird nun gefragt: „Esel, wer steht an?“ Errät er’s, muß der Dritte an die erste Stelle, errät er’s nicht, setzt sich ein Vierter auf den Dritten usf., bis der Erste errät, was für einer reitet oder ansteht und der Erratene nun wieder die Stelle des Ersten einnimmt. Da geraten manchmal so viel Reiter hintereinander, daß der Platz in der Stube nicht mehr ausreicht und die Reiterschar in den Hausgang sich verlängert. (Anif.)

3. Mühlfahren. (S. 237)

4. Wetter machen. (S. 238)

Zunächst wird die Stube verdüstert, indem man das Licht ins Rohr des Ofens stellt; durch rasches Öffnen und Schließen des Rohrtürchens wird der Blitz veranschaulicht, während man den Donner durch Trampeln mit den Füßen oder durch Schlagen auf blecherne Geschirre hervorruft. Nun bleibt das Rohrtürchen geschlossen und in der Pause heben zwei Burschen wohlgefüllte Gießkannen, die unter der Bank versteckt waren, hoch und der nasse Strahl ergießt sich, durch die Rose fein verteilt, auf die Gesellschaft, die einen solchen Scherz nicht übel nimmt; ein Gewitter ohne Regen ist eben nicht leicht denkbar. (Morzg.)

Ärger fällt die Geschichte in der Eugendorfer Gegend aus. Nachdem zuerst alle gewitterhaften Erscheinungen nachgeahmt werden, wird auf einmal die Türe aufgerissen und in der Füllung steht die Putzmühle. Von kräftigen Händen in Bewegung gesetzt, entquillen ihr dicke Wolken weißen Staubes. Es ist Gipsmehl, das man vorher hineingegeben hatte; wie die Anwesenden dabei aussehen, möge man sich vorstellen.

5. Peter= und Paulspiel. (S. 238–239)

6. Schustern. (S. 239)

7. Gerben oder Leder schabn. (S. 239–240)

8. Stier schlagen. (S. 240)

9. Brettl bohren. (S. 240–241)

10. Scheibenschießen. (S. 241)

11. Assentierung. (S. 241–242)

12. Soldatenspiel. (S. 242)

13. Das Bergwerk. (S. 242–243)

14. Markstein setzen. (S. 243)

Zwei Nachbarn streiten sich beim Laubabkehren auf der „Mooswiese“ um das richtige Mark, da die alten Marksteine teilweise im Moos versunken sind. Es muß nun frisch „markiert“ und müssen neue Steine gesetzt werden. Die neuen Steine, Buben und Dirndl, werden auf die bestimmten Plätze gesetzt, indem die beiden Bauern sie auf ihren Händen tragen und dort niedersetzen. Das Mark geht auch hinaus auf den Hausgang. Da muß ein fester Eckstein hin und man nimmt dazu den schon im voraus „Bestimmten“, indem man ihn hinausträgt. Ein lautes Gelächter der beiden Nachbarn und ein Geschimpf des „Marksteins“ wird hörbar, denn man hat ihn ins „Moos“, das heißt in ein Geschirr mit Wasser gesetzt. (Salzburger Anteil.)

15.Der Grenzstreit. (S. 243)

16.Schimmel beschlagen. (S. 244)

17.Vögel fangen. (S. 244)

18. Vögerl malen. (S. 244–245)

19. Die Wunderhenne. (S. 245–246)

20. Der Vogel Phönix. (S. 246)

21. Papperl füttern. (S. 246)

22. Krähen füttern. (S. 246–247)

23. Bären einmauern. (S. 247)

24. Baum pfälzen. (S. 247)

25. Imbheben. (S. 247)

26. Pantoffel suchen. (S. 247–248)

27. Eichkatzl fangen. (S. 248)

28. Kerzenfangen. (S. 248)

29. Teig stehlen. (S. 248)

30. Kropfschneiden. (S. 249)

31. Rührmilli handeln. (S. 249)

32. Sau handeln. (S. 249–250)

33. Lazarus ist gestorben. (S. 250–251)

34. Kloster gehen. (S. 251)

Die Teilnehmer, außer den Leitern, begeben sich auf den Hausgang. In der Stube wird eine Plache auf den Boden gebreitet. Inmitten der Stube stellt man eine mit einem Tuch bis auf den Boden behängte Bank so über die Plache, daß die Bankfüße frei auf dem Boden stehen. Der Quardian nebst einem Doktor nehmen auf dieser Bank Platz; zwei Hausknechte knieen hinter der Bank auf dem Boden, so daß sie von den Eintretenden nicht bemerkt werden. Der Eintretende, der ins Kloster gehen will, wird vom Doktor untersucht. Diese Untersuchung, sowie auch das Examen des Quardian ergeben keine Fähigkeit zum Klostergehen. Jetzt kommt der Erwählte, er ist zufällig ganz gesund und vollkommen geeignet für das Kloster; darf auch den „geweihten“ Boden betreten, indem man ihn auf die Plache stehen heißt.

Nach verschiedenem Schnicks, Schnacks gibt der Quardian Befehl mit den Worten: „Läut’s z’samm!“ – Ein kräftiger Ruck der beiden Hausknechte mit der Plache und – der geprellte Klosterbruder liegt wider seinen Willen am Boden. (Salzburger Anteil.)

35. Brein dreschen. (S. 251–252)

36. Mahlen. (S. 252–253)

37. Schaf handeln. (S. 253–254)

38. Hochzeitsschauen. (S. 254)

39. Tod spielen. (S. 254–255)

40. Kapuzinertanz. (S. 255)

Es sind soviele Kapuziner, als Frauenzimmer anwesend sind. Die Spieler sind nach Art der wirklichen Kapuziner gekleidet. Sie tragen einen falschen Bart, einen Mantel oder langen Rock und haben die Mitte mit einem Strick umgürtet, ein Stück Papier muß das Brevier ersetzen. Mit diesem treten sie ein, knieen auf einen Schemel und ahmen brummend das Chorgebet nach. Plötzlich ertönt die Musik, die Pater jauchzen und springen auf, jeder ergreift eine Tänzerin und der Tanz geht los. Inmitten der tollen Lust erscheint der Teufel in dem gleichen Aufzuge wie beim Todspielen. Er führt ein Tanzpaar hinaus in das Vorhaus, wo es angeschwärzt wird. Die Kapuziner psalieren wieder, die Musik ertönt, der Teufel erscheint und führt wieder ein Paar ab und das wiederholt sich so lange, bis alle Paare draußen sind.

41. Die Klostermönche. (S. 255)

42. Sattelmann. (S. 256)

43. Romreisen. (S. 256)

44. Zahnreißen. (S. 257–258)

Darsteller sind: ein Diener, zwei Zahnärzte und zwei bis drei Personen. Der Diener bringt den Patienten mit eingebundenem Gesicht in jammerndem Zustand bei der Türe herein und läßt ihn langsam auf einen Sessel nieder. Der vom Diener herbeigeholte Arzt versucht mit allen möglichen ungeschickten Werkzeugen dem Zahn beizukommen. Nachdem alle Versuche nutzlos sind, wird ein zweiter Zahnarzt geholt. Nach langem Herumarbeiten mit den verschiedensten Dingen, wie Brecheisen, Schaufeln, Beißzangen u. dgl., gelingt endlich die Operation. Während des Reißens wird der Patient wieder krank, es muß ihm der Magen geräumt werden; dies geschieht vor dem Türstock bei geöffneter Tür. Der Türstock wird mit einem Leintuch verhängt, die Stube wird verdunkelt und das Licht vor die Tür gebracht. Der auf einem Sessel sitzende Patient jammert fürchterlich. Der Arzt zieht nun die sonderbarsten Dinge, die ihm eine zweite Person hinter dem Patienten zureicht, aus dessen Leib heraus. Selbstverständlich darf der Schatten der zweiten Person nicht sichtbar sein. Das Ziehen geschieht derart, daß sich der Kopf des Patienten zwischen Tuch und Hand des Arztes befindet. Die Hand und der Gegenstand sind immer in der Mundhöhe des Patienten zu halten. Dieser atmet jedesmal erleichtert auf. Als Gegenstände zum Ziehen werden benutzt: ein Seil (einen Bandwurm darstellend), eine Schüssel, eine Flasche u. dgl.

45. Orgelstimmen. (S. 258–259)

46. Stier schlagen (Var.). (S. 259–260)

47. Lauber heugn oder Moaristempen sötzn.(S. 260)

48. Alle Bäume setzen. (S. 260–261)

49. Kuh kälbern. (S. 261–262)

50. Brücken bauen. (S. 262)

51. Der dumme Johann. (S. 262–263)

52. Falotten spielen. (S. 263–265)

53. Schultern. (S. 265–266)

11.10.2.2. Holzknechtspiele aus dem Salzburgischen[4060]

11.10.2.3. Abtenauer Spiele[4061]

11.10.2.4. Lungauer Volksspiele[4062]

11.10.2.5. Eierspiele in der Osterzeit[4063]

11.10.2.6. Mattseer Schifferspiele und Wasserstechen auf der Salzach[4064]

11.10.2.7. Kraftspiele[4065]

11.10.2.8. Laufspiele[4066]

11.10.2.9. Winterspiele auf dem Land[4067]



[4057] Zum Kartenspielen liegt in Folge 3 „In Familie und Gesellschaft“ ein eigener Beitrag unter dem Titel „Die 100 Kartenspiele des Landes Salzburg“ von Remigius Geiser vor. [Geiser 2005]

[4058] [Adrian 1924], S. 234–341.

[4059] [Adrian 1924], S. 234–266.

[4060] [Adrian 1924], S. 266–270.

[4061] [Adrian 1924], S. 270–271.

[4062] [Adrian 1924], S. 271–282.

[4063] [Adrian 1924], S. 283–285.

[4064] [Adrian 1924], Kapitelüberschrift eingefügt, S. 285–286, S. 287–289.

[4065] [Adrian 1924], S. 289–311.

[4066] [Adrian 1924], S. 311–319.

[4067] [Adrian 1924], Kapitelüberschrift eingefügt, S. 319–340.

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