Startseite: Bräuche im Salzburger LandFolge 1: Im Winter und zur WeihnachtszeitFolge 3: In Familie und GesellschaftBegleitheft (in Arbeit)ZitierempfehlungVolltextsucheHilfe

9.9. Die musikalische Spielwiese (Hermann Härtel) - Langtext

9.9.1. Bewährte Konzepte aus der Steiermark

Zur musikalischen Entfaltung und Integration von Musikausübung ins persönliche Leben bedarf es des Eintauchens in Stimmungswelten, des Dabeiseins und Festefeierns, des Ausprobierens, Lernens und Abschauens – kurz: es bedarf der Gelegenheiten zur spielerischen Begegnung mit der eigenen Musikalität, der musikalischen Spielwiesen eben.

Das Steirische Volksliedwerk versucht über verschiedene Wege, Menschen in direkten Kontakt mit Musik zu bringen und zur Eigenbetätigung anzuregen. Die vier zentralen Aufgabenbereiche des Volksliedwerkes – lapidar: Sammeln, Vermitteln, Weitergeben und Veröffentlichen – ranken um diesen Auftrag zur musikalischen Begeisterung der Menschen. Je früher das gelingt, umso besser.

Bewährte Spielwiesen des Steirischen Volksliedwerkes sind die Initiative „Musik beim Wirt”, mit den Aktionen „Sänger- und Musikantenstammtisch”, „Interkultureller Musikstammtisch”, „Lust auf Singen” und „Stadtmusikszene” wie auch ein breites Kurs- und Veranstaltungsangebot. Unterstützend wirken das Liederservice, zahlreiche Notenpublikationen und die Volksliedwerk-Mundharmonika.

9.9.2. Musik von unten

Zuallererst bedarf es der freien Entfaltung, der Probierphase. In jungen Jahren lernen wir am Spielplatz, im nahen Wald und am Bachrand die Balance zu halten, wir lernen abzutasten, wie weit wir den Anordnungen der Eltern Folge leisten müssen, ob wir schon eigene Entscheidungen treffen können und dürfen. So erlernen und übernehmen wir auch Traditionen.

Musik hat seine größte Bedeutung in dieser ersten, familiären und spielerischen Phase. Dabei wird vieles mündlich übernommen, manches unwiderruflich gespeichert und zum Standard erhoben, weil uns Worte und Klänge täglich begegnen. Dazu gesellen sich die ersten Eindrücke in der Schulzeit, sie erhalten ebenfalls ihren festen Platz im Gedächtnis. Ja, und später mischen sich die ersten Erfahrungen mit den gerade aktuellen Trends, das ist die Phase der Entdeckung neuer Welten.

Musikalische Traditionen sind von allem Anfang an dabei, etwa die kleinen Melodien, die die Mutter zum Schlafengehen gesungen hat, die volkstümlichen Klänge, die ein Nachbar aus der Harmonika gelockt hat. Erst viel später entdeckt man diese Fragmente im eigenen Gedächtnis und es gibt meist einen wichtigen Anlass, warum sie nun wieder entdeckt werden: Kinderlieder braucht man erst, wenn man selbst Kinder oder Enkelkinder hat. Und: die alten Lieder und Musikstücke sind ein Teil dessen, was wir Beheimatung nennen. Die brauchen wir umso mehr, wenn wir uns nach der Berufsausbildung niedergelassen haben, wenn der Gedanke an das Weitergeben Fuß fassen kann.

Volksmusik entsteht also aus der Erinnerung an die Vorbilder und aus der Notwendigkeit der musikalischen Begleitung des Lebens- und Jahrlaufes. In ihr erkennt man das Potential künstlerischer Fertigkeiten und neben dem spielerischen Umgang eine durchaus innovative Gestaltungskraft. Volksmusik ist somit ein Teil von Selbstversorgung, der Bewährtes transportiert und Neues entstehen lässt. Der einst freie Umgang mit der Musikalität wurde gerne in den Gaststätten ausgelebt. Hohe Fertigkeit beim Singen und Musizieren war das Ergebnis dieser musikalisch-poetischen Spielwiese. Das ist eine Kultur, die Generationen überspannt, das ist eine Kultur die Überlieferung ermöglicht.

Es liegt daher nahe, unsere Gasthöfe als Kulturstätten auszuzeichnen, denn in der Gastlichkeit steckt seit jeher der Keim für vielerlei Lustbarkeiten. Wer das Singen, Musizieren und Tanzen fördern möchte, sollte den allerorts bereits vorhandenen Humus der Geselligkeit nützen.

9.9.3. Zum Anfang für die Eltern ...[2473]

Kinderschuhe, Kinderärzte, Kinderlieder und Kindermenü. Ja, eigentlich sollte ein Kindermenü alle Vorzüge eines regulären Menüs beinhalten. Da ist keine Rede davon, dass es weniger gehaltvoll, weniger leicht verdaulich, weniger schön serviert und weniger anspruchsvoll sein muss. Niemand sagt, es sei der Anfang vom guten Essen, die untere Stufe einer Speisenfolge. Im Gegenteil: Im Kinderteller finden sich dieselben Bohnen, derselbe Kürbis und dasselbe Schnitzel, alles nur etwas kleiner, weil magengerecht portioniert.

9.9.3.1. Die kleine und zugleich große Welt der Kinder

Kinderlieder sind also fertige, vollwertige Werke. In ihnen steckt ebenso die große Welt der Poesie in Wort und Ton, denn Einfachheit bedeutet nicht „minder ausgestattet”, sondern „auf das Wesentliche bezogen”. Sie ist manchmal auch das Prädikat für guten Stil, sie ist eben eine Klasse für sich. Kinderlieder sind also eine anspruchsvolle Musik. Ein sicheres Zeichen für deren Qualität ist es übrigens, wenn sie von den Erwachsenen gerne gesungen werden. Das ist bei vielen Kinderliedern der Fall (Wås is heit für Tåg?), sie bringen großen und kleinen Menschen Übereinstimmung. Manche Strophen reichen mehr in die Erwachsenenwelt hinein (Heit is Lumpntåg). Das spielt keine Rolle, denn Kinder sind auf dem Weg ins Erwachsenenleben und mögen es gar nicht so gerne, wenn sie mit Kindlichkeit gefüttert werden. Sie sind nämlich nur von ihrer Größe her klein, dafür aber große Nachahmer: Sie tun, reden und singen gerne wie Vater und Mutter. Aus diesem Grunde können wir unseren Kleinen durchaus mehr zumuten. Große Tonsprünge (Hops duljoe) genauso wie Mundarttexte (A kloana Schelm bist du), lange Aufzähllieder, die Durchhaltevermögen erfordern (Und wånn i amål reich sullt werdn), oder gar so manche Liedstrophe mit dem Bezug zum Liebeswerben (Hupf eini in mei Federnbett).

Wer sich mit der Sammlung überlieferter Kinderlieder beschäftigt, wird kaum kindliche Texte kennenlernen. Es finden sich oftmals grobe Ausdrücke (Max muss gacken), ebenso Spott (Tätarä is eingsperrt wordn) und Drohung (I steck di in an Håbansåck). Ja, manche Wörter sind im Lied geträllert harmlos – wie in unserem Fall: Schoaß – damit die Goaß einen Reim findet.

9.9.3.2. Singen wie die Alten, aber selbst gestalten

Traditionen und so auch alte Kinderlieder verlieren ihren Sinn, wenn sie mit dem Mantel des Echten verhangen werden. Das macht selbst das lustige Thema Singen zum ernsten Anliegen und wirkt wie ein Hemmschuh. Wir fordern daher auf, die hier vorgestellten Lieder und Sprüche auch selbst mitzugestalten. Lassen Sie Strophen weg, wenn Sie ihnen nicht gefallen, fügen Sie welche hinzu, die Ihnen gerade einfallen und greifen sie – wenn sie sich plötzlich erinnern können – auf die Variante der Großmutter zurück.

9.9.3.3. Melodien verbinden Jung und Alt

Musikalische Früherziehung liegt zuallererst in der Verantwortung der Eltern. Da kann die eigene Erinnerung an die Kindheit mitklingen. Sie werden staunen: Es zahlt sich aus, auf die alten Kinderlieder zurückzugreifen. Es sind kleine Kostbarkeiten, die dann wieder entdeckt werden. Das meinen wir nicht, um Altes zu retten, sondern um den Spaß daran neu aufleben zu lassen und um Jung und Alt zu verbinden. Da geht es auch um ein Stück Familiensinn, den solche Lieder sind der Klebstoff zwischen den Generationen.

9.9.3.4. Kinder singen für Kinder ...

Die Aufnahmen für die CD „Kinderlieder hopsassa!” entstanden im Zusammenwirken zwischen kleineren und größeren Kindern. Die Kleinen waren mehr gesanglich, die Großen mehr instrumental beteiligt. Alle Lieder, Sprüche und Musikstücke sind – und das ist der Zweck dieser CD – zum Mitsingen und Nachsingen gedacht. Es ist also eine CD, die beim Spielen mit den Bausteinen und im Tagesablauf der Puppenküche gespielt und mitgesummt werden soll. Neben dem Küchenherd sollten Sie mit Ihren Kleinen die ersten Tanzschritte versuchen und beim Autofahren stets ein Lied auf den Lippen haben.

Mit diesem Buch – samt Tonproduktion – festigt das Steirische Volksliedwerk aber auch sein deutliches Bekenntnis zur tönenden Wirklichkeit, zum Singen „wie uns der Schnabel gewachsen ist”. Das wird in Zeiten der Klangoptimierung zwar verwundern und mag viele Kinderlieder-Tonträger im Konzertton beinahe in Frage stellen. Dem eigentlichen Sinn von Singen mit Kindern kommen wir damit aber näher, denn Singen ist die erste Zweitsprache, in die wir alles übersetzen, wofür wir keine Worte finden können.

9.9.4. Wann beginnt Musik?[2474]

Ja, der Beginn ist einerseits wenig spektakulär, denn der Druck-, Wipp- oder Drehschalter mit der Bezeichnung „Power” ist auf jedem Radio leicht zu finden. Die Zeiten sind vorbei, als wir selbst Hand anlegen, als wir nämlich die Grammophonnadel noch in die Rille setzen mussten. Und dann gibt es da noch die Musikanten, bei denen der Beginn von Musik von vielen Faktoren abhängt, sei es nun von der augenblicklichen Notwendigkeit – „das Brautpaar erscheint!” – oder von der Gunst, die ihnen vom Publikum aus zufliegt – „einen Liter für die Musik!” – Soviel zum Beginn von Musik.

Die Frage war aber anders gemeint: Es geht hier nicht um den Einschaltzeitpunkt von Musik, sondern darum, wann und wie denn die Musikalität in die Menschen hineinkommt, wann Töne zum ersten Mal eine Rolle spielen, um aus uns dann ein Leben lang Musikhörer und Musiksänger zu machen. Da gibt es nämlich viele Irrtümer:

Dass man jemandem die Musikalität „in die Wiege legen” kann, ist nämlich nur eine Redewendung, ebenso aber, dass sie „im Blut liegt”. Der Ausspruch: „Kein Wunder, der hat es von seinen Eltern”, ist da schon eher zutreffend, wenngleich es da noch Unsicherheiten gibt: Ist die Musik ein Zipfl von der Erbmasse, oder einfach nur eine Folge vom Mitgehangen-Mitgefangen? Ist der Einstieg des Kindes in die musikalische Welt der Eltern nur naheliegend, weil die Eltern selber Musik lieben, Musik machen? Ist das Buberl aber deshalb begabt, weil es schon auf der Flöte kaut?

Es wäre zu schön, wenn die Entwicklung musikalischer Fähigkeit so einfach diagnostiziert werden könnte. Dem ist halt nicht so, denn wir haben es dabei mit einem kompliziert-kombinierten Vorgang zu tun: Bevor uns etwas in die Wiege gelegt wird, hören wir im „noch nicht da-Zustand” was auf dieser Welt so alles rauscht, pulsiert und klingt. Wenn heute von musikalischer Früherziehung gesprochen wird, dann denke ich diese frühe Vor-Früherziehung immer mit, denn – so sagen es mir die Ärzte – wenn man nicht mit viel Harmonie ins Leben hineingeboren wird, dann hat man schon ein Stück versäumt: Die Ouvertüre.

Was also die Musik für das Ungeborene und Neugeborene, was sie für die allerkleinsten Erdenbürger ausmacht, das sollte uns mehr als bisher beschäftigen. Wenn es so ist, dass Harmonie und Geborgenheit, dass summende, lachende und singende Eltern auch ihre Kleinen musikalisch einfärben, dann ist es sonnenklar: Da wird uns kein Schulsystem und Lehrplan helfen, denn die erste Kompetenz liegt bei den Eltern. Jede Förderung von Musik – und so auch der Volksmusik – sollte diesen Fragen mehr als bisher das Augenmerk schenken.

Das Steirische Volksliedwerk hat sich in seinen Publikationen immer wieder mit der Musik in der Familie auseinandergesetzt und veranstaltete ein Seminar, um dieses Anliegen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Zeitgleich erschien ein neues Buch – Kinder singen und spielen für Kinder – das geeignet ist, jungen Eltern die hausgemachte Musikerziehung schmackhaft zu machen.

9.9.5. Das geht so schön auf die Nerven ...[2475]

9.9.5.1. Vater-Mutter-Kind am Musikinstrument

Die allererste Musikerziehung – abgesehen vom Singen für das im Mutterleib heranwachsende Leben – findet in der Familie statt. Da dies heute gerne als Illusion abgetan wird, sollten wir beim Thema bleiben und unsere Aufgabe daraus ableiten – die Eltern ebenso wie auch die Lehrerinnen und Lehrer.

Musik in der Familie heißt nicht: Musizierstunde der Eltern in Anwesenheit braver Kleinkinder, die die Hände in den Schoß legen. Musik in der Familie heißt nicht: Einüben von Musik, damit die putzigen Kleinen am Samstag der Erbtante Familie vorspielen können. Und heißt bitte nicht, aus den ersten begeisterten Tönen die Hochbegabung der Kleinen abzuleiten, sich selber die eigenen Versäumnisse im Kind nachzuholen. Da gäbe es durchaus schönere Ansätze, um Musik in der Familie zu praktizieren, um in den ersten Lebensjahren die Faszination der Kunst aller Künste mit der Windelhose bereits mitzugeben. Beispiel erwünscht? Es kann die gerade erfolgte Trockenlegung verbunden mit dem Singsang der Mutter zum Hunger nach den Tönen werden, zum ersten Konzert, zum Opus 1 des erst begonnenen Lebens. So schön, so wahr?

9.9.5.2. Leben inmitten von Beschallung

Ich weiß schon: Musik in der Familie erklingt heute auch aus dem automatischen Radiowecker, dem eingebauten Lautsprecher im Badezimmerspiegel, aus der Decke im so genannten stillen Örtchen, als Morgenjournal beim Frühstück, als Abendkanal beim Abendessen, als abgehacktes Sprachgewirr eines Actionfilmes beim Einschlafen im Nebenraum, als heißer Rhythmus beim Familienausflug im Auto und als Zerstreuung beim Wochenendspaziergang durch den stillen Wald – mittels Hörstöpsel im Ohr.

Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, also weg mit dem Verteufeln und Verurteilen. Wir leben inmitten der Beschallung und vielleicht ist gerade diese Über- Belieferung Anlass für das Auftauchen von Sehnsucht nach den feinen, eigenen Tönen? Dafür haben wir allerdings keinen seriösen Nachweis. Es ist eher anzunehmen, dass Herr und Frau Normalverbraucher Musik verbrauchen. Wird den eigenen Kindern dann doch erlaubt ein Instrument zu lernen, fehlt den Eltern oft das Bewusstsein, dass es sich hier um eine Ausbildung für das Leben handelt. Es ist wie beim Sport eine Entscheidung zum Hobby, zur Teilnahme an einer Neigungsgruppe. Könnte man vielleicht Trendmusikart dazu sagen?

9.9.5.3. Spielerische Vermittlung in der Familie

Frühe Musikerziehung und damit auch die Anleitung zum Instrumentalunterricht: Daraus ergibt sich die Voraussetzung für die Familie, gemeinsam zu musizieren. Das ist kein Spiel, wenngleich die spielerische Vermittlung die besten Chancen birgt. Dieser Musikeinstieg ist eine der Grundlagen für späteres Musikempfinden und damit für ein Leben das befähigt, die besonderen Kräfte von Melodie und Poesie zu empfinden. Das ist Grund genug, trotz der gerade beschriebenen Musikdauerversorgung, noch mehr wie bisher diese Mühe schmackhaft zu machen.

Wo gibt es aber Hürden, dieser Zielsetzung zu folgen? Welche Rolle haben die Eltern, welche übernimmt die Schule? Zuallererst: Die hier angesprochene musikalische Vor- Früherziehung in der Familie ist eine gute Voraussetzung für jede Früherziehung, für den Unterricht in den ersten Pflichtschulklassen, für den Beginn des Unterrichts in der Musikschule. Diese Binsenweisheit sollte wieder mehr ins Bewusstsein gerückt werden, Musiklehrer können im Gespräch viel dazu beitragen.

Wenn ich nun in mehreren Punkten auf diese ersten Kinderjahre in der Familie eingehe, dann ist dies eine wertvolle Information für alle Musikerzieher, die in ihrer Klasse ein Bündelung von unterschiedlichen Vorkenntnissen vorfinden und mehr als bisher die Rolle der Eltern stärken sollten. Ich erachte es als wichtig, dass Musikpädagogen mehr über diese erste Musikannäherung in der Familie wissen. Aus den nachstehenden Sätzen, die dem Eltern-Kind-Musizieren gewidmet sind, lässt sich Grundsätzliches für den Lehrer ableiten:

9.9.5.4. Gemeinsam die Tür zur Musik aufstoßen ...

Liebe Eltern! Wenn Sie das Beste für Ihre Kleinen tun wollen: Suchen Sie nicht nach der besten musikalischen Früherziehungsgruppe, der besten Musik-Volksschule, nach dem besten Privat-Musiklehrer. Wenn es Ihnen ein ernstes Anliegen ist, Ihrem Kind die Welt der Musik zu erschließen, dann besorgen Sie zu Anfang gleich zwei Flöten oder zwei Gitarren. Lernen Sie mit Ihrem Kind mit. Es gibt für das Kleinkind keinen schöneren musikalischen Augenblick als jenen, wenn es mit Mutter, Vater oder auch mit den Geschwistern gemeinsam die Tür zur Musik aufstoßen darf.

Lassen Sie das Kind mit dem Instrument spielen, – nicht nur üben, sondern spielen. Sorgen Sie dafür, dass das Instrument auch den nachfolgenden kleineren Geschwistern zum Spielen in die Hände fällt. Griffbereite Instrumente – gleich neben dem Teddybären sind musikfördernd. Das Klimpern am Klavier weckt ja meist die erste Lust Klavier spielen zu können. Scheuen Sie keine Kosten für anfallende Reparaturen und Neukauf, Sie tun dies auch nicht beim Rasenmäher, bei der Sportkleidung etc. Pflegen Sie in der Familie musikalische Rituale. Geburtstage, Feiertage, Ausflüge, das sollten die ersten Erfahrungen für eine Musik sein, die die jüngere mit der älteren Generation zu verbinden vermag.

9.9.5.5. Von der Erlebnisphase zur Musiktheorie

Plagen Sie Ihr Kind zuallererst nicht mit Musiktheorie. In dieser ersten Erlebnisphase beansprucht das Entdecken der Melodien und die damit verbundenen Gefühle die ganze Vorstellungskraft. Das Übersetzen einer gerade erlebten Wirklichkeit in die Theorie empfindet das Kind – richtigerweise – als Rückschritt, es klingt ja schon!

Und noch ein Appell an die Eltern: Da sie sich selbst nicht an die ersten Versuche am Instrument erinnern können, fällt es schwer, mit dem Werden von Musik umgehen zu können. Es bedarf einer unglaublichen Geduld, die stundenlangen Versuche am Klavier auszuhalten, das Pfeifen der Flöte als spielerischen Umgang mit dem Instrument zu akzeptieren, das jahrelange Kratzen auf der Geige zu erdulden. Sind es gleich mehrere Kinder, die Instrumente lernen, dann multipliziert sich die Belastung. Und: Es wird schnell als Störung empfunden, wenn eine bereits passable Leistung der Größeren, vom Nachzügler mit Begeisterung durchkreuzt wird. Meine Erfahrung: Musikerfamilien haben es da um nichts leichter, es herrscht oft wenig Verständnis für die Nachwuchsgeräusche, man möchte die Lehrjahre am liebsten überspringen und erst ab einem gewissen Können Musikerfamilie sein.

9.9.5.6. Lust und Frust - Musik im Leben

Also: Beim Instrumentalunterricht und beim gemeinsames Musizieren im Vorschul- und Pflichtschulalter – ob nun in der Schule oder im Elternhaus – bedarf es zuallererst des guten Unterrichts. Diese Jahre sind umso effizienter, wenn der Stellenwert von Musik im Leben erkannt wird. Dass es sich in diesem ersten Lebensabschnitt um ein Herantasten handelt, dass sich Fertigkeiten und Melodien am besten im Spiel einprägen, dass sie nicht dem Augenblick, sondern dem Leben dienen, liegt wohl auf der Hand.

Ja, es kostet viel Mühe, die Unzulänglichkeiten des Anfangs zu ertragen. Für die Eltern sind es nur ein paar Jahre, für Musikerzieher ist es ein Lebensberuf. Es gehört wohl zu den schönsten Aufgaben des Menschen, die nächste Generation in die musikalischen Welten einzuführen, die Sinne für Musik, Tanz und Gesang zu wecken.

9.9.6. Weihnachtszeit in der Familie: Lieder, Sprüche, Rätsel ...[2476]

Meist haben die Menschen eine ganz genaue Vorstellung davon: Weihnachtsliedersingen in der Familie müsse eine durch und durch friedliche Sache sein, eine Sternstunde der begabten Kleinen, ein Adventabend mit besonderem Zauber wie er im Bilderbuche steht.

Die Wirklichkeit ist anders, denn die Adventzeit ist nicht von vornherein geballte Besinnlichkeit. Ohne Mühe gibt es keine Musik, ohne Geduld und Ausdauer keine schönen Augenblicke. Die kommen nämlich nicht auf Knopfdruck, sie bedürfen der Inszenierung, besser: der behutsamen Anbahnung. Jedwede Bereitschaft aber zum Vorlesen, zum Singen und Zusammenrücken ist ein Schritt in Richtung Weihnachten. Der Streit um den allerletzten Bratapfel, die umgefallene Kerze und die angenagte Flöte das ist eben die Begleitmusik jeder Familienmusik.

Wer jemals Gelegenheit hatte, mit Kindern Weihnachtslieder zu singen, dem wird auch aufgefallen sein, dass es in der Fülle der Weihnachts-CD-Produktionen keine Ausgabe gibt, die nur annähernd jene Klänge wiedergibt, die im Familienkreis entstehen. Ist der Originalklang musizierender, singender Kinder und deren Eltern dem Hörgenuss abträglich?

Einen Versuch ist es wert, dachten sich die beiden Familien und nahmen sich vor, dieses Beispiel lustvoller musikalischer Vorweihnachts-Wirklichkeit als CD herauszubringen, die Lieder und Texte zum Nachmachen gleich in Buchform mitzuliefern. Vielleicht bekommen andere Familien Lust, ihre Instrumente wieder zu verwenden, das Singen wieder zur Hausmannskost zu machen. Das Buch bietet viele Anregungen, die Tonbeispiele animieren zum Mitmachen. Da genügt es, wenn der CD- Player beim Spielen mit den Bausteinen einfach mitläuft, denn Kinder lernen vor allem durch die Wiederholung. Wenn sie noch dazu das Gefühl haben, auf einer Stufe mit den Interpreten zu stehen, ist es umso wirkungsvoller. Deshalb singen hier Kinder für Kinder (...) Dem eigentlichen Sinn von Singen in der Familie kommen wir damit aber um einiges näher, denn Weihnachtslieder sind ja ein Teil des alljährlich wiederkehrenden Rituals, dienen zuallererst der eigenen Festabfolge. Dieses Handanlegen, das Einbeziehen der ganzen Familie – mit all ihren musikalischen Stärken und Schwächen macht Weihnachten aus.

9.9.7. Wirtshauskultur im Dorf[2477]

9.9.7.1. Referat anlässlich der Tagung „Harmonie im Dorf” von 14.–16.Oktober 1996 in St. Martin am Grimming

Ihr Tagungstitel hat mich aufhorchen lassen. Da reden Gastronomen und Touristiker von Harmonie. Nicht von der Harmonie zwischen Aufwand und Auslastung, sondern von der Harmonie im Dorf. Endlich! Als einer, der mit der Touristikbranche nichts zu tun hat, habe ich immer den Eindruck gehabt, dass es außer Bettenauslastungs-Statistiken nichts gibt – aber schon überhaupt nichts, was die betroffene Branche interessiert. Zuletzt – verzeihen Sie meine von außen kommende Äußerung – zuletzt hatte ich das Gefühl, dass man die Gäste in einem Blumenmeer ersticken wollte. Kann schon sein, dass zur Harmonie auch die Balkonpflanzen gehören, doch kann auch mit Blumen ausgereizt werden. Dem Blumendorf und Apfeldorf könnte aber längst ein Menschendorf folgen, denn längst wissen wir, dass Geborgenheit, jede Stunde des Wohlbefindens letztlich von Menschen gemacht wird.

Dorfleben – und jetzt lassen wir einmal den Tourismus beiseite – Dorfleben ist zuallererst Ausschalten der Anonymität, in die wir uns heute allzu gerne flüchten, um uns selbst zu verwirklichen. Und um dabei zu bleiben: Letztlich ist damit Egoismus gemeint, den wir zum Abblocken aufgebaut haben, um schlussendlich an Beziehungsverarmung zu leiden. Der letzte Ausweg: Auf zum Arzt. Seien wir aber vorsichtig: Dorfleben heißt keinesfalls: Hier ist alles in Ordnung, hier ist die heile Welt wahrhaftig zu Hause. Dies nicht, aber eines ist sicher: Abneigung und Zuneigung wird hier intensiv ausgelebt, man steht in Abhängigkeit zueinander, Nachbarschaft (...) hat eigentlich mit der ursprünglichsten Versicherungsform zu tun. Wie heißt es in einem überlieferten Kranzllied treffend: „Seids nur guat zu Eure Nåchbårn – `s tuat die erste Hülf oft sein ...” Und das alles zusammen ist zudem in eine Zeitspanne gepackt, die über mehrere Generationen hinausreicht, die Generationen miteinander verkettet. Die Beziehungen sind tiefer – ob nun negativ oder positiv. Mit jedem Gesicht, mit dem Anwesen, mit dem Erfolg oder Misserfolg eines Mitmenschen verbinden wir die Geschichte seiner Vorgänger, wirtschaftliche, kulturelle und menschliche Vorfälle die uns alle schon einmal beschäftigt haben. Im Klartext: Dorfleben – ohne es zu beschönigen – beinhaltet viele unvergleichliche Facetten des Lebens. Die Sehnsucht danach ist leicht zu erklären: Wir leben in einer Zeit der Gleichmacherei, setzen zwar immer zu individuellem Handeln an, kaufen keinen Trachtenanzug, weil wir nicht uniformiert erscheinen wollen sondern bleiben bei der guten alten Jeans und sehen darüber hinweg, dass fast alle Jeans „blue” sind.

Touristik und Dorfkultur hatten aber immer schon Berührungspunkte. Brauchtum als Fremder mit(er)leben dürfen ist die akzeptable Variante, denn die Schwelle zum Ausverkauf von Sitte und Brauch ist allzuschnell überschritten. Sie kennen die Auswüchse vom Heimatabend, der Wildfütterung etc. bis hin zum mit gleichen Kühen wiederholbaren Almabtrieb. Die Sache ruft nach anderen Konzepten nach Harmonie zwischen dem „Hier-leben-Wollen” des Einheimischen und dem „Hier-etwas-erleben- Wollen” des Gastes.

9.9.7.2. "Musik beim Wirt" - Ein erfolgreiches Projekt

Weltweit wird Volksmusik als besonderes Aushängeschild, als Markenzeichen und als Mittel zur Unterscheidung verschiedener Kulturen und Länder benützt. Was Österreich betrifft, werden wir das Klischeebild vom jodelnden Älpler nicht ewig verkaufen können. Der Gast weiß es: Wein ist nicht gleich Wein und Volksmusik ist nicht immer Volksmusik. Der Konsument und Zuhörer, ob Urlauber oder Einheimischer ist sensibler geworden. Er reagiert zwar auf Werbegags, auf Markennamen, bunte Etiketten und die Produkte der Jodlerkönige samt den fertigen Programmen im Heimatabendstil. Er liebt aber zunehmend die Nähe zum Erzeuger, die spürbare Verwurzelung von Traditionen sowie musikalische Fertigkeiten als köstliche Beilage zum Normalsein. Gespielte Exotik ist unglaubwürdig geworden – und das ist gut so.

Als Forschungs- und Förderstelle für Volksmusik in der Steiermark will sich das Steirische Volksliedwerk nicht damit begnügen, musikalische Volkskultur mediengerecht zu präsentieren. Vielmehr ist erforderlich, die musikalische Eigeninitiative einer breiten Bevölkerungsschicht zu aktivieren. Es soll wieder mehr gesungen und gespielt werden – ohne Anspruch auf hohe Kunst, ohne die Gewürze „Effekt” und „Action”, deren Überdosis in unserer „Konsumier-Zeit” einen seltsamen Qualitätsbegriff erreicht hat, vor allem aber das Bedürfnis nach eigener musikalischer Betätigung verdrängt. Das Großartige an unserer Volksmusik ist nicht im fertigen Produkt erlebbar, weshalb man dieser musikalischen Kleinkunst mit einem Hinaufheben auf die Bühne dieser Welt nichts Gutes tut. Viele Bereiche des Volkslebens und so auch die Volksmusik leben nicht von der Veröffentlichung. Das Steirische Volksliedwerk ist daher seit 1980 Initiator und Träger der Aktion „Wieder aufspielen beim Wirt” und ist damit Helfer beim Wiedererklingenlassen von Liedern und Weisen als Alternative oder Ergänzung zur Konzertmusik. Das Hausgemachte hat wieder Saison. Die „musikulinarische Spezialität” ist zwar kein Kassenschlager, aber ein sehr wichtiger volkskultureller Beitrag.

Von ihrer zentralen Lage her sind Gasthäuser seit jeher Kristallisationskerne des dörflichen Geschehens. Der Tritt über die Schwelle einer Gaststätte ist zugleich auch Eintritt in die große Gemeinschaft einer Gemeinde, die sich hier in vielschichtiger Zusammensetzung begegnet. Konkurrenten, Partner, Widersacher, Freunde, Feinde sind in der dörflichen „UNO” einfach Menschen dieser Erde. In diesem Milieu liegt auch ein musikalischer Anhaltspunkt, weil Musik mit Geselligkeit und Gastlichkeit in Zusammenhang steht. Es wird gesungen, geplaudert und dann und wann auch aufgespielt. Vielerorts ist es der Wirt selbst, der zur Harmonika greift. So was hat's in unseren Gaststätten immer schon gegeben, der letzte Schrei ist das nicht. Aber ein wenig in Vergessenheit geraten ist es schon, nicht zum Besten für die Geselligkeit im Wirtshaus. Wir mögen einen guten Wirt sehr, der sich um eine gute Speisekarte, gepflegte Getränke, eine nette Einrichtung seiner Lokalität kümmert. Sich wohlfühlen ist für jeden Gast eine wichtige, vielleicht die wichtigste Sache. Die Folge ist unüberhörbar: Melodien die hier angestimmt werden, sind klingende Zeugnisse dieses Wohlbefindens keine Musikkonserve kann das Erlebnis des selbstproduzierten Tons vermitteln. Wer sich die hausgemachte Unterhaltung nicht zunutze macht, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Zusammen mit der Handelskammer, der Steirischen Brauindustrie und der Firma STRABAG zeichnete das Steirische Volksliedwerk bisher etwa 100 Betriebe mit der Urkunde „Musikantenfreundliche Gaststätte” aus, die sich um die Musikpflege ihres Ortes besonders verdient gemacht haben. Die Urkunde verpflichtet die genannten Gaststätten zur „Freundlichkeit” und lädt andere Gastwirte ein, sich dieser Idee anzuschließen. Die vielen musikalischen Kleinerfolge haben zusammen eine große kulturelle Bedeutung. In einer Zeit der Musik-Genussmittel soll damit auf Musik als Lebensmittel hingewiesen werden. Nach der Steiermark, die auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle gespielt hat, haben andere Bundesländer und auch die Nachbarn mit ähnlichen Veranstaltungsreihen begonnen: Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Bayern und andere.

Harmonie im Dorf – kein anderes Schlagwort könnte so sehr als Wunsch ausgesprochen werden für eine vernünftige Schaffung jenes menschlichen Klimas, das auch für jede touristische Absicht zum Fundament zählen muss. Wir haben offensichtlich – von einer anderen Seite als Sie es gewohnt sind – nämlich von der kulturpolitischen, vernünftige Lösungen aufgezeigt, hoffen auf Umsetzung mit Hilfe von Sponsoren und der Gastronomie. Eines ist aber sicher: Das Anliegen Harmonie ist vorerst nicht allzu plakativ, die Umsetzung ist von einer Bewusstseinsbildung abhängig. Wahrscheinlich benötigen wir länger und müssen uns noch stärker persönlich dafür einsetzen. Von heute auf morgen sind nur Slogans zu transportieren. Menschenbildung aber, die Harmonie zur Folge hat, ist eine Frage der Zeit, der Aufwertung von Sittlichkeit im Umgang miteinander, der Beachtung von Lebensregeln. Harmonie in der Musik bedeutet Übereinstimmung, Gleichklang und Wohlgefühl innerhalb eines tonalen Regelwerkes. Mit der Harmonie im Dorf ist es nicht anders.

9.9.7.3. Gespeicherte Lustbarkeiten

Das Steirische Volksliedwerk ist für seine rege Publikationstätigkeit bekannt. Es finden sich wissenschaftliche Abhandlungen ebenso wie Notenausgaben, Liederbücher und Tonträger. Zudem erscheint die Zeitschrift „Der Vierzeiler” viermal jährlich mit interessanten Berichten und Beiträgen, Veranstaltungshinweisen und vielen anderen Informationen. Ein Großteil dient der Anregung zum Selbertun – gespeicherte Lustbarkeiten für Sänger und Musikanten, wie geschaffen für die musikalische Spielwiese.

9.9.7.4. Singbares

singBar Die Liederbuchreihe des Steirischen Volksliedwerkes im praktischen Rocktaschenformat:

Jäger- und Almlieder: Eine Sammlung der schönsten Lieder zum Thema Jagd und Alm: Ålmfrieden. Dås schönste Bleamerl auf der Ålm. Die Gamslan schwårz und braun. Jägers Abschied. Ålpera (Jodler) … Zweistimmig gesetzt, mit Begleitakkorden, Herausgeber: Steirische Landesjägerschaft in Zusammenarbeit mit dem Steirischen Almwirtschaftsverein und dem Steirischen Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2000, 152 S.

Weihnachtslieder selber singen …: Das musikalische Handbuch für den Weihnachtsfestkreis: Laßt uns froh und munter sein. Is finster draußt. Da draußen auf dem Berge. Süßer die Glocken nie klingen. O Jubel, o Freud … Zweistimmig gesetzt, mit Begleitakkorden, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2000, 160 S.

Singen im Wirtshaus. Die erste Runde: Lieder und Jodler für gesellige Runden und fröhliche Stunden im Wirtshaus: Bin da Turlhofer. Diandal, bist stolz oder kennst mi nit. Der Weltverdruß. Herr Wirt, wås san ma denn schuldig. Da steirische Brauch. Fein sein, beinånda bleibn, … Zweistimmig gesetzt, mit Begleitakkorden, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2001, 160 S.

Lieder zur Wallfahrt. Gehen, Beten, Singen …: Enthält alle gängigen Lieder, die man beim Pilgern braucht: Wir ziehen zur Mutter der Gnade. Maria, wir dich grüßen. Die Glocken verkünden mit fröhlichem Laut (Lourdes Lied). Segne du, Maria. Salve Regina … Zweistimmig gesetzt, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2002, 175 S.

Singen im Buschenschank: Eine bunte Mischung an geselligen Liedern für gemütliche Stunden im Buschenschank: Iss mit mir, trink mit mir, Hintn bei da Stådltür, Lustig und kreuzfidel, Es gibt Millionen von Sternen, Guten Abend, gut Nacht, Mi se imamo radi … Zweistimmig gesetzt, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2003, 175 S.

9.9.7.5. Liederblätter

Reihe „meine Lieder – deine Lieder”: Ein- bis dreimal jährlich erscheint im Steirischen Volksliedwerk in der Reihe „meine Lieder – deine Lieder” ein Liederblatt. Die Liedersammlungen berichten von singenden Menschen ebenso wie von verklungenen Liedern aus dem Volksliedarchiv, fassen aber auch anlassgebundene Lieder zusammen, wie etwa Dreikönigslieder oder Lieder zur Totenwacht.

9.9.7.6. Für Kinder

Ingeborg Härtel/ Monika Mogel: Kinderlieder hopsassa (Buch mit CD): Lustige Lieder, Reime und Tänze für kleine und große Sänger samt Anleitung zum Spiel auf dem Löwenzahnstengel. Ein Stück klingende Kindheit miterleben, gespickt mit einer ordentlichen Portion Lebendigkeit, Natürlichkeit und schallender Begeisterung. Mit dabei eine CD, die zum Mitsingen einlädt: Henderl bibi. Mutti komm herunter Max muss gacken. Über's Bacherl bin i g'sprungen. Spånnenlånger Hansl. Scherenschleifen. Und wånn i amål reich sullt werdn. Siebenschritt ... Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2003, 64 S.

Ingeborg Härtel/ Monika Mogel: Weihnachtszeit in der Familie (Buch mit CD): Ein Buch mit Weihnachtsliedernoten und -texten, Sprüchen und Rätseln samt Bastelanleitung für die Nusstrommel. Frische und lustvolle musikalische Vorweihnachtswirklichkeit gesungen und gespielt von Kindern für Kinder. Ganz hinten, die CD zum Mitsingen: Hiaz is der rauhe Winter då. Das allerkleinste Lamm. Komm, wir gehen nach Bethlehem.. Ihr Kinderlein kommet. O Josef, schau, schau ... Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, Weishaupt Verlag, 2001, 64 S.

9.9.7.7. Spielbares

Reihe „Musikantenstückln”: Die Reihe „Musikantenstückln” ist die Fortsetzung der Geigentaghefte zum Steirischen Geigentag, der alle zwei Jahre in Stattegg bei Graz stattfindet. Sie ist in erster Linie für Geiger angelegt, eignet sich aber grundsätzlich für zwei gleiche Melodieinstrumente.

Musikantenstückln (Herbert Krienzer): 32 Stücke, u.a. aus dem reichen Repertoire der Kapellen Kollegger (Stallhofen) und Zwanzger (Stiwoll) sowie der „Liebochtaler Tanzgeiger”. Orpheus (Polka schnell). Mooskirchner Hochzeitsmarsch. Geistthaler Franzé. Schladminger Walzer. Gmoa Polka. Wohl in da Wiederschwing (Walzerlied). Prinz Johann Lied ... Zweistimmig notiert, zusammengestellt von Herbert Krienzer, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, 1998

Musikantenstückln (Norbert Hauer): 35 Lieblingsstücke erfahrener Tanzmusikanten, erschienen zum Geigentag 2001: Hålts enk zsåmm! (Polka). HGe 4/4 – Marsch. Bei guter Laune (Polka franzee). Steira san ma. Da Lahnsåttler Holzknecht (Walzerlied). Duell in den Lüften. Über den Wellen ... Großteils zweistimmig notiert, zusammengestellt von Norbert Hauer, Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, 2001

Edler Trio. Neun Tanzmusikstücke in Original-Besetzung. Lebenslauf und Betrachtungen zur Musik. Aus dem Inhalt: Kitzbühler Marsch. Murtaler Polka. Liebeslaube (Polka française) ... Stimmen: Klarinette (in B), Steirische Harmonika (Notenschrift und Griffschrift), Posaune (in B und C), zusätzlich: Melodieauszug als Grundlage für das Spiel mit anderen Instrumenten und Besetzungen, Gratisbeilage: Harmonika-Stimme in G-C-F- Notation. Transkribiert und zusammengestellt von Herbert Krienzer und Wolfram Märzendorfer, mit einer ausführlichen Darstellung der Gruppengeschichte von Karl Korak. Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, 2002, 80 S.

Wer tanzt nach meiner Pfeife? Österreichische Tänze für Dudelsack, Drehleier und andere Instrumente, größtenteils zweistimmig notiert, zusammengestellt von Sepp Pichler unter Mitarbeit von Hermann Fritz. Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, 1997, 3. Auflage, 82 S.

Blech & Holz. Volksmusik für kleine Bläser-Besetzung. Acht Tanzmusikstücke aus dem Spielgut der Pirschbichler: Steirermarsch. Jå die Holzknechtbuam-Marsch. Bauern-Rondo ... Notiert für 1. und 2. Flügelhorn, Posaune, Bass und Akkordeon, zusammengestellt von Rudolf Leitenmüller. Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, 1998

9.9.7.8. Hörbares

„Steirische Tonspuren” – Die CD-Reihe des Steirischen Volksliedwerkes: Die Reihe „Steirische Tonspuren” will ungewöhnliche Dokumente dem Ohr anvertrauen, neue Tonspuren am Markt ziehen und unveröffentlichte Belege des Steirischen Volksliedarchives, aber auch Musikbilder der Steiermark publizieren, die bislang kaum Beachtung fanden. Diese Tonträger wollen auf die Ästhetik der tönenden Wirklichkeit hinweisen und die Vielfalt und Schönheit von Momentaufnahmen steirischer Musik aufzeigen.

CD 1 Weihnachtszeit in der Familie: Frische und lustvolle musikalische Vorweihnachtswirklichkeit in Liedern und Texten, Sprüchen und Rätseln, gesungen und gespielt von Kindern für Kinder. Eine außerordentliche CD, die zum Mitsingen animiert! Knackt die Schale. Alle Jahre wieder. Der Bratapfel. Komm, wir gehen nach Bethlehem. Englein-Fingerspruch. Still, still, still ... Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, VLW 1, 2001.

CD 2 Steirisches auf Schellacks: Musikalische Gustostückerl aus der umfangreichen Schellacksammlung des Steirischen Volksliedarchives. Diese Raritäten aus den Jahren zwischen 1910 und 1945 sind nun im Originalklang hörbar. Tragösser Quadrille. Scheiben-Jodler. Steirischer Figurentanz. Der Wurzelgraber. Hoch vom Dachstein an. Das Liad vom Stainzer Wunderdokta ... Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, VLW 2, 2002.

CD 3 Kinderlieder hopsassa! Ein Stück klingende Kindheit miterleben, gespickt mit einer ordentlichen Portion Lebendigkeit, Natürlichkeit und schallender Begeisterung. Eine außerordentliche CD, die zum Mitsingen animiert! Strohschneider. Henderl bibi. Mutti komm herunter Max muss gacken. Über's Bacherl bin i g'sprungen. Scherenschleifen. Und wånn i amål reich sullt werdn. Siebenschritt ... Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, VLW 3, 2003.

CD 4 Steirischer Geigentag: Wohlklingende Köstlichkeiten eines einzigartigen, steirischen Musikfestes. Achtung Marsch. Lahnsåttler Holzknecht. Roittner Schottischer. Der Melcker. Heuschober Boarisch. Håns bleib då. Steirertänze. Herausgeber: Steirisches Volksliedwerk, VLW 4, 2003.

Alle angeführten Publikationen sind im Steirischen Volksliedwerk erhältlich!



[2473] Vorwort von Hermann Härtel. In: [HärtelI/Mogel 2003].

[2475] [HärtelH], S. 20.

[2476] Vorwort von Hermann Härtel. In: [HärtelI/Mogel 2001].

[2477] [HärtelH 1999a].

This document was generated 2022-07-27 10:33:06 | © 2021 Forum Salzburger Volkskultur | Impressum